Beschreibung für Hochformatiges Aktgemälde einer jungen Frau

Hochformatiges Aktgemälde einer jungen Frau, Öl auf Holz, in Holz gerahmt (vergoldeter Prunkrahmen mit ornamentalen Dekor in den Zwickeln), mit ovalem Bildausschnitt, Maße nicht bekannt, wohl zwischen 1920-30 (oder im Stile der 20er), evtl. Deutschland o. Österreich, u.r. sign. "Pvatt" (lediglich sichtbar, wenn ausgerahmt).

Auf dem kleinen, hochformatigen Ganzkörperportrait (lediglich die Füße sind nicht dargestellt) wird eine Frauendarstellung in vollkommener Nacktheit gezeigt. Ohne jegliche Schamesgeste hat die junge Frau auf einem Stuhl Platz genommen, ihren blauen Bademantel mit gelben Innenfutter auf den Sitz hinuntergleiten lassen und blickt ihren Gegenüber, welcher links vor ihr zu existieren scheint, lasziv mit leicht geöffnetem Mund an. Mit diesem Blick entsteht eine intime Beziehung zwischen Bild und Betrachter. Über ihren linken Unterarm fällt leicht das gelbe Bindeband des Bademantels und verdeckt so gekonnt ihre Scham. In ihrer rechten Hand scheint sie einen Griff, Stil o. ä. zu halten (evtl. den Stil eines Fächers).

Vor dem dunklen Bildhintergrund tritt der helle, beinahe weiße Körper deutlich hervor und wird durch den Hell-Dunkel-Kontrast maximal betont (fast so wie bei Cranachs Venus). Das sitzende Modell nimmt im Bild die zentrale Position ein. Neben dem farbigen Bademantel und der grauen, geschwungenen Armlehne des Stuhls, gibt es keine weiteren kompositorischen Bildelemente. Der Hintergrund ist in völlige Dunkelheit gehüllt. Der Akt hat keinen historischen oder mythologischen Bezug, sondern dient zur alleinigen Darbietung der Nacktheit. Gleichwohl steht das kleinformatige Gemälde in der Tradition der Darstellung der nackten Venus, die von der Renaissance bis ins 19. Jahrhundert das vorherrschende Motiv in der Aktmalerei war.

Guter Gesamteindruck. Vereinzelte kleine Farbfehlstellen (insbesondere auf dem dunklen Grund) sowie teils leichter Farbabrieb (insbesondere am Bildrand, wohl durch Spiel im Rahmen). 

Künstler ist wohl unbekannt. Die Signatur ergibt keine Übereinstimmung in Datenbanken wie beispielsweise artprice, dem Weltmarktführer für Kunstmarktinformationen. Das Motiv sowie die Machart des Gemäldes sind weit verbreitet. Dennoch hat das Bild eine ästhetische, erotische Ausdruckskraft. Der Ort für eine derart intime Beziehung zwischen Bild und Betrachter dürfte wohl am ehesten in das private Ambiente eines Sammlers und Kunstliebhabers gehören. Ähnliche Aktdarstellungen erzielen, je nach Größe und Zustand, auf einschlägigen Online-Portalen zwischen 260-400 Euro. Auch Ihr angefragtes Bild wird derzeit wohl einen Schätzpreis zwischen 240-300 Euro haben.

Falls das Gemälde veräußert werden soll, wäre ein Verkauf über einschlägige Online-Portale empfehlenswert. Andernfalls könnten sie versuchen das Bild über ein kleineres Auktionshaus, wie beispielsweise das Auktionshaus Weidler in Nürnberg, zu verkaufen.