Beschreibung für Intarsien-Holzkästchen, wohl erste Hälfte 20. Jhd. , vermutlich Nordafrika oder Syrien

Querrechteckige flache Deckeldose mit irisierenden Perlmuttintarsien und Einlegearbeiten aus Bein sowie Flächen mit schwarzem Lack. Acht je vier vertikal aneinandergereihte Quadrate mit insgesamt 16 achtstrahligen Sternen aus Perlmutter. Vollständig handgearbeitet. Wohl Nordafrika (evtl. Ägypten o. Marokko) oder Syrien. Guter Gesamteindruck, jedoch fehlen vereinzelte Intarsien und das Perlmutter ist (insbesondere an den Rändern) teilweise gesplittert. Größe nicht angegeben. Futter nicht angegeben (evtl. Samt).

In den wenigsten Fällen handelt es sich bei den für diese Art der Kästchen verwendeten Material um Elfenbein, sondern um Bein (also Tierknochen). Auch bei Ihrer Deckeldose wäre zu prüfen, ob es sich um Elfenbein handelt (was den Wert steigern würde). Allerdings ist es so, dass nach EU-Vorschriften verarbeitetes Elfenbein lediglich aus der Zeit vor 1947 frei gehandelt werden darf. Elfenbein aus den Jahren 1947 bis 1990 darf nur mit einem Zertifikat veräußert werden (https://deutscher-elfenbein-verband.de/informationen/, https://vonbruehl.com/2019/03/14/wie-verkaufe-und-handle-ich-mit-elfenbein/solches), ab 1990 gar nicht mehr. Sollte es sich bei ihrem Kästchen also teils um Einlegearbeiten aus Elfenbeim handeln und sie wollen dieses veräußern, dann müssten sie sich zuvor um ein CITES-Zertifikat kümmern.

Die Nachfrage nach derartigen Kästchen (und ganz allgemein nach Kunsthandwerk) ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gesunken, wohingegen das Angebot stetig wächst (siehe Plattformen wie Ebay). Kästchen dieser/ähnlicher Art finden Sie in fast jedem Touristenort Nordafrikas für wenig Geld. Was diese jedoch von Ihrem angefragten Objekt unterscheidet ist, dass in den seltensten Fällen hochwertige Materialien, wie z.B. echtes Perlmutter, verwendet wird. Zudem ist Ihr Kästchen in einem altersgemäß guten Zustand. Der Schätzpreis liegt wohl bei 75-100 Euro (falls echtes Elfenbein verwendet wurde auch bei 120-150 Euro).

Falls das Kästchen verkauft werden soll, würde sich eine Veräußerung über einschlägige Online-Portale wohl am besten eignen. Für Auktionshäuser und Antiquitätenhändler ist ihr Objekt eher ungeeignet, da zu wenig gewinnbringend.