Beschreibung für Karl Wilhelm Hahn
Gemälde, Öl auf Leinwand, Eingang zum Missionsgebäude, Kopie nach dem Gemälde des deutschamerikanischen Malers Karl Wilhelm Hahn / Karl William Hahn (1829-1887) aus dem Jahre 1869, nicht signiert.
Dazu ein Gemälde "Fontäne" mit einer alten Zuschreibung an Karl Blechen und Versteigerungsvermerk vom 21.November 1936.
Expertenmeinung und Schätzung
Die Kopie nach einem Gemälde von Karl Wilhelm Hahn ist handwerklich gut gemacht, bleibt aber qualitativ etwas hinter dem Original zurück. Ich glaube daher nicht, dass es sich um weitere Version des Motivs vom Künstler selbst handelt, da hier auch die Signatur fehlt.
Das zweite Bild wirft ein paar Fragen auf. Stilistisch passt es nicht zum Werk von Karl Blechen. Die Dame vor dem Brunnen scheint motivisch von Watteau übernommen worden zu sein. Vermutlich handelt es sich um eine Kopie nach Hubert Robert (1733-1808).
Der Hinweis auf die Auktion Ende 1936 ist wertsteigernd und gleichzeitig problematisch. Für den Wert eines Gemäldes ist auch die Provenienz wichtig. Von Kunstwerken, die in dieser Zeit verauktioniert wurden, muss man annehmen, dass diese unter Zwang verkauft wurden. Es stellt sich die Frage einer Restitution, d.h. auch wenn Sie die Bilder gutgläubig erworben haben, muss geklärt werden ob die Bilder Ihnen oder den Erben des Besitzers von vor 1936 gehören. Um das zu klären, sollten Sie sich bemühen eine Kopie des Auktionskataloges zu erhalten ( siehe unten). Oder Sie wenden sich direkt an die Gemäldegalerie der Staatlichen Sammlungen in Berlin. Sobald der Eigentumsvorbehalt aufgelöst ist, können sie das Gemälde verkaufen oder falls nicht etwas mit den Erben aushandeln. Diverse Anwälte in Berlin haben sich auf Restitutionen / Rückgaben spezialisiert. Einen Schätzpreis kann ich hier leider nicht nennen. Der Schätzpreis ist nur für das erste Gemälde.
Siehe Auktionskatalog: Nachlass Dr. Albert Goette, Burgsteinfurt/Westf., Bestände der Firma E. Marcus, Münster/Westf., verschiedener Besitz : feine Schnitz- und Intarsienmöbel des 17. - 19. Jahrh., orientalische Seiden- und Wollteppiche von erstklassiger Qualität und Provenienz, Gemälde, Porzellan, Fayencen, Metallarbeiten, Plastiken und Anderes ; [Versteigerung 19.-21. November 1936] Ein Exemplar des Kataloges befindet sich heute im Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München.
Handlungsempfehlung durch die Experten für Gemälde von Estimando
Wenden Sie sich an die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin. Ein gutes Auktionshaus wäre Bassenge. Online Marktplätze wären hier absolut ungeeignet. Um das volle Potential ausschöpfen zu können, sollten Sie über eine traditionelle Auktion verkaufen.