Beschreibung für "Straßenszene Berlin Pariser Platz"
"Straßenszene Berlin - Pariser Platz"; expressionistisches Ölgemälde auf Holz, gerahmt und am rechten Unterrand monogrammiert und datiert "K.13" (1913); verso Beschriftungen auf der Holzplatte sowie originalem Klebeetikett einer Kunst- und Bauglaserei um 1910 und einer Papierplakette der "Rhenania-Ossag Mineralölwerke Zweigniederlassung Berlin" und der Benennung des Überreichers "Walter Kersten" (war 1914-1934 für das Unternehmen tätig). Das Gemälde scheint unrestauriert und auf dem Malgrund in einem als noch sehr gut zu bewertenden Alters- und Erhaltungszustand. Die Maße des Gemäldes betragen in Höhe und Breite 65 cm x 95 cm. Zuletzt befand sich das Gemälde in Privatbesitz.
Expertenmeinung und Schätzung
Thematisch könnte sich das vorliegende Gemälde in den 1913 bis 1915 geschaffenen Werkszyklus "Straßenszenen" von Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) einreihen, der teilweise auch ein K als Monogramm verwendete (jedoch ohne Punkt). Der Zyklus umfasst neben Zeichnungen und Druckgrafiken laut Werkverzeichnis 11 Gemälde, die allerdings sämtlich auf Leinwand gemalt wurden und sich alle in ausgewiesenen internationalen Sammlungen oder Kunstgalerien befinden. Die motivische Darstellung ist auf allen betreffenden Gemälden, die überwiegend im Hochformat gehalten sind, wesentlich gedrängter, ja bedrängter und die Figuren langgestreckter und identitätsloser.
Vermutlich handelt es sich bei dem Monogramm um das von (Prof.) Ludwig Kainer (1885-1967), der sich als Maler und später Grafiker ab 1910 in Berlin niederließ und zuvor lange in Paris gewesen war. Das gewählte Motiv "Pariser Platz" scheint hierzu stimmig. Vergleichbare Gemälde kommen durchschnittlich in untere bis manchmal mittlere vierstellige Bereiche, die Tendenz der weiteren Preisentwicklung ist leicht steigend.
Handlungsempfehlung durch die Experten für Gemälde von Estimando
In jedem Fall ist bei einem Verkaufswunsch die Vorlage des Originals bei einem Auktionshaus anzuraten, um die oben getätigte These der Urheberschaft zu verifizieren und das Gemälde dann auch ebenda über eine Kunst-/Gemäldeauktion (Schwerpunkt Expressionismus) anzubieten. Denn in einem Auktionshaus werden auf seriösem Weg die auf dem aktuellen Kunstmarkt authentischsten Preise erzielt und die größtmögliche potenzielle Käuferschaft (auch Händler und Sammler) aktiviert. Es kann durchaus vorkommen, dass die getätigten Schätzwerte deutlich übertroffen werden.